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Um so ein Keratin-Treatment schlich ich schon lange herum. Ich wollte es immer mal ausprobieren, hatte aber auch gewissen Respekt davor.
Ziel einer Keratin-Behandlung ist es, geglättes Haar zu versiegeln, sodass es über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder Monaten glatt bleibt. Bei der Behandlung gelangt flüssiges Keratin in die erste Lage der Schuppenschicht und legt sich auch versiegelnd um die Haarschaft. So wird das Haar glatt und glänzend aber auch gestärkt und widerstandsfähiger.
Eine Keratin-Behandlung wird in vielen Friseursalons angeboten und schlägt gerne mal mit 300 Euro bis 400 Euro zu Buche. Umso erstaunter war ich, dass es solche Keratin-Behandlungen inzwischen auch in der Drogerie und online gibt. Also habe ich endlich mal etwas intensiver recherchiert und dadurch den Mut gefasst, es selbst einmal auszuprobieren.
In diesem Beitrag kannst du alles über meine Erfahrungen mit dem Keratin-Treatment von Kativa erfahren und ob ich es empfehlen oder weiter verwenden würde oder auch nicht.
Ich habe mich für das Kativa Keratin-Treatment entschieden, welches es in der Rossmann-Drogerie zu kaufen gibt. Mein Ziel war, Frizz zu reduzieren und weniger Aufwand mit dem Haarstyling im Alltag zu haben.
Warum ein Keratin-Treatment?
Kativa verspricht eine Haarglättung von bis zu 12 Wochen. Die Behandlung ist umfangreich und man sollte durchaus etwas Zeit dafür einplanen. Bei mir hat das ganze Prozedere vier Stunden gedauert.
Keratin-Treatments werden oft verwendet um lockiges oder krauses Haar zu glätten, nehmen also auch etwas Volumen raus. Genau das war der Punkt, der mich so lange zögern ließ. Mein Haar wirkt ohnehin recht schnell platt und durch das Keratin-Treatment wird die Textur rausgenommen. Worst Case Scenario wären also platte Spagettihaare für etwa 12 Wochen. Aber natürlich war die Neugier größer, also legte ich los.
Die Anwendung
Kurz zur Ausgangssituation: Meine Haare sind fein, dünn mit leicht welliger Textur und wurden zwei Wochen vorher mit blonden Highlights beim Friseur aufgehellt. Sie waren also ein wenig porös und brauchten gerade etwas mehr Pflege als sonst. Warum so ein Keratin-Treatment auch eine ausgezeichnete Pflege ist, dazu kommen wir später.
Die Anwendung an sich ist recht simpel, wenn auch zeitaufwändig. Das Haar wird zuerst mit dem beigefügten Reinigungsshampoo gewaschen und wieder ausgespült. Eine Haarspülung kommt nicht zum Einsatz. Das Haar soll möglichst frei von Produktrückständen und Weichmachern sein.
Nachdem es vollständig getrocknet ist, wird die Glättungsmaske aufgetragen und wirkt 15 Minuten im Haar ein. Der direkte Haaransatz sollte dabei ausgespart werden, um weiterhin Volumen am Haaransatz zu ermöglichen. Von dem Kativa Keratin-Treatment habe ich mit meiner derzeitigen Haarlänge beim ersten Versuch ein Drittel der Menge verbraucht.
Nach der Einwirkzeit soll das Haar vollständig über eine flache Bürste getrocknet werden. Das Ganze dauerte etwas länger als sonst.
Im Anschluss daran werden die nun trockenen Haare mit dem Glätteisen und einer empfohlenen Temperatur von 200 bis 230 Grad Celcius geglättet. Jede Haarsträhne soll zwischen 8 bis 12 mal bearbeitet werden. Dabei war mir anfangs mulmig, da ich befürchtete, mein Haar damit sehr zu schädigen. Jedoch stellten sich die Befürchtungen als unbegründet heraus. Mein Glätteisen lässt ohnehin maximal 180 Grad Celsius zu und das funktionierte auch sehr gut. Bei diesem Vorgang wird das Keratin nun ins das Haar ‚gedrückt‘ und es sollten abschließend keine Maskenrückstände mehr auf dem Haar spürbar sein.
Keratin-Treatment als Haarpflege
Durch das Glätten verschmilzt das Keratin mit dem Haar, ersetzt fehlende Strukturbausteine und gibt ihm wieder mehr Substanz zurück. Das Haar wird also strukturell wieder aufgebaut, die Schuppenschicht geschlossen, was für einen außergewöhnlichen Glanz sorgt. Kativa beschreibt, dass die Haarfasern umschlossen und geschützt werden. Die Dampfentwicklung ist ein Zeichen dafür, dass das Produkt in die Haarschaft eindringt, heißt es in der beiliegenden Beschreibung vom Hersteller. Nebenbei zu lüften ist übrigens auch eine sehr gute Idee.
Nach diesem Schritt sehen die Haare zwar wunderbar voluminös aus, müssen aber wieder gründlich ausgespült werden. Jetzt sollte auch der beiliegende Conditioner verwendet werden. Dann kann man das Haar entweder lufttrocknen lassen oder erneut föhnen.
Abschließend ist nochmal etwas Geduld gefragt: In den darauffolgenden 48 Stunden sollten die frisch behandelten Haare nicht zusammengebunden oder gewaschen werden. Dies kann Knicke und Unebenheiten verursachen. Dazu zählt beispielsweise auch, das Haar hinters Ohr zu streichen oder Haarnadeln zu verwenden.
Für die erste Haarwäsche danach werden erneut die beigefügten Produkte empfohlen, da sie die Ansprüche des frisch geglätteten Haares berücksichtigen. Und dann war es endlich geschafft. Ich persönlich bin von dem Ergebnis sehr positiv überrascht.
Vorteile der Keratin-Behandlung
- Mein Haar glänzt und wirkt viel gesünder.
- Es ist weicher.
- Ich muss mein Haar nicht unbedingt stylen, sondern kann es auch mal locker zusammenfassen.
- Frizz bemerke ich bisher tatsächlich nicht und das Treatment ist inzwischen zwei Monate her, liegt also auch noch im versprochenen Zeitraum. Ich merke auch keinen vermehrten Frizz am Oberkopf, dadurch dass das Haar wächst. Das kann bei sehr vollem und porösen Haar allerdings anders sein.
- Mein Haar ist in einem so gut gepflegtem Zustand, dass ich deutlich weniger Haarpflegeprodukte brauche.
- Der Preis ist unschlagbar günstig im Vergleich zur Salonbehandlung.
Das Keratin-Treatment wäscht sich mit der Zeit heraus. Verlängern kann man den Effekt, indem man ein sulfatfreies Shampoo und salzfreie Pflegeprodukte verwendet. Da ich genügend Haarpflegeprodukte im Bad habe, habe ich meine vorhandenen Produkte erst einmal verwendet um auch zu sehen, wie lange das Keratin-Treatment im Haar hält ohne die empfohlenen Pflegeprodukte. Und selbst da bin ich positiv überrascht, dass der Effekt jetzt nach zwei Monaten immer noch so anhaltend ist.
Das obige Bild entstand eine Woche nach der Behandlung. Das waren meine Haare wie fast jeden Morgen im ungestyltem Zustand.
Nachteile der Keratin-Behandlung
Es gibt jedoch auch Nachteile der Behandlung zuhause.
- Zum einen ist sie sehr zeitaufwändig und man braucht ggf. eine helfende Person.
- Und zum anderen riechen die Haare jedes Mal beim Waschen nach Gummi. Ich kann es nicht anders beschreiben, eher sogar wie verbranntes Gummi. Dies nimmt im Laufe der Zeit jedoch ab, vermutlich je mehr sich das Treatment wieder herauswäscht. Den gummiartigen Geruch finde ich persönlich sehr nervig.
- Ein weiterer Nachteil kann eine Farbveränderung, insbesondere ins Hellere sein. Bei meinem blondem Haar ist das nicht weiter tragisch, bei anderen Farbtönen vielleicht schon. Wenn man also regelmäßig die Haare färbt, empfiehlt es sich, die Keratin-Behandlung vor der Färbung durchzuführen. Dies trifft jedenfalls auf das Keratin-Treatment von Kativa zu.
Die Alternative zum komischen Geruch
Aufgrund des unangenehmen Geruchs beim Haarewaschen habe ich mich also nach Alternativen umgesehen und wurde bei Cocochoco fündig. Dies soll allerdings in der Anwendung unangenehmer sein als das Kativa-Produkt. Auf Amazon berichten viele von einem Brennen in den Augen. Allerdings ist dies auf die Anwendung beschränkt und auch auf Nachfrage erfuhr ich von Friseurin Sarah Hänel, dass das Haar im nassem Zustand nicht nach Gummi rieche. Sarah hat das Cocochoco-Treatment auch bei sich selbst ausprobiert: „Die Keratin-Behandlung ist dafür da, das Haar zu glätten, sowohl in der Form als auch von der Struktur.“ Sie ist auf Cocochoco gestoßen, weil sie ihr welliges Haar dauerhaft glatt tragen möchte, erzählt sie mir.
Warum Keratin für die Haare so gut ist
Keratin selbst in ein Protein und Grundbaustein der Haarfaser. Menschenhaar besteht bis zu 90 Prozent aus Keratin und sorgt im Haar für Festigkeit, Stabilität und Flexibilität. Dieses Protein verbessert die Haarstruktur, füllt Risse in der Haarfaser, regeneriert und verbessert die Elastizität und wirkt statischer Aufladung entgegen. Die Keratinbehandlung wirkt jedoch lediglich auf die äußere Schuppenschicht ein.
Bei der Häufigkeit der Anwendung gibt es sehr unterschiedliche Meinungen und Angaben. Die einen meinen, man sollte das Treatment nicht zu oft anwenden. Bei zu häufiger Anwendung könne das Haar dann tatsächlich brechen, weil es durch das Keratin zu sehr ‚gehärtet‘ wird. Haarstylistin Sarah hingegen meint, dass sich das Cocochoco-Treatment sogar einmal monatlich anwenden lasse. Hier kommt es sicher auch auf die eigene Haarstruktur an, wie man es anschließend pflegt und natürlich auf die eigenen Vorlieben. Bei dauerhafter Anwendung reichen zwei bis drei Prozeduren pro Jahr, das trifft insbesondere auf feines Haar zu.
Die Keratin-Behandlung ist eher die „sanfte“ Version von der chemischen Glättung.
Sarah Hänel
Mein persönliches Fazit ist, dass ich das Keratin-Treatment sicher wiederholen werde. Zum einen gefällt mir der seidige Glanz einfach sehr gut und zum anderen ist mein Haar seitdem sehr einfach zu stylen, besonders an Tagen, an denen ich wenig Lust dazu habe. Meine Haare wirken nicht nur gesünder sondern sind es auch. Mein Haar fühlt sich feuchtigkeitsversorgt an und ist nicht mehr so trocken wie sonst. Dies führt dazu, dass ich auch weniger Pflegeprodukte verwenden muss. Mein Haar ist kräftiger und ich fühle mich so deutlich wohler. Sofern ich meine Highlights wieder auffrischen lasse, würde ich einige Zeit später wieder ein Keratin-Treatment verwenden, da es meine Haarstruktur gefühlt sehr gut repariert.
Lockige Styles mit Keratin?
Ich hatte anfangs Bedenken, dass lockige und wellige Styles nun nicht mehr so gut halten würden. Da habe ich mich allerdings geirrt. Solche Stylings halten immer noch gut, sind aber nicht so voluminös wie vorher, da dass Haar etwas schwerer geworden ist. Zwei Monate später sehen meine Haare so aus:
Mein Haar wirkt immer noch sehr gesund und glänzt. Der seltsame Gummigeruch beim Haarewaschen ist kaum noch zu spüren. Die nächste Behandlung werde ich mit dem Chocococo Keratin-Treatment durchführen und bin gespannt auf das Ergebnis. Sarah empfiehlt das Cocochoco-Produkt all denjenigen, die dauerhaft einen glatten Look tragen möchten und warnt mich auch etwas, denn wenn man auch ab und zu mal Locken oder Wellen tragen möchte, sei das Produkt von Cocochoco eher nicht geeignet. Da die Produkte von Cocochoco auch keine Auswirkung auf die Haarfarbe haben, kann man diese auch nach der Färbung verwenden. Dies sei sogar ideal, da dann die äußere Schuppenschicht wieder geschlossen und gefestigt werde, erklärt Sarah und ich kann diesen Effekt nur bestätigen. Trotz blonder Strähnchen sehen meine Haare nun nach der Keratin-Behandlung gesünder aus als sogar noch vor der Strähnchenbehandlung.
Ich mag mein Haar allerdings auch ohne Keratinbehandlung, finde weder das eine besser oder das andere schlechter. Es ist momentan einfach eine tolle Abwechslung, die mir gefällt und meinen Alltag leichter macht. Besonders in den Jahreszeiten Sommer und Herbst finde ich diese Möglichkeit super, da Luftfeuchtigkeit – ob am Strand oder vom regnerischen Wetter – mir immer so einen nervigen ‚Heiligenschein‘ zaubert.
Hier bekommst du die Keratinprodukte
Das Kativa Keratin-Treatment bekommst du bei Rossmann, Amazon oder Ebay.
Die passende Haarpflege für behandeltes Haar sollte sulfatfrei und salzfrei sein. Meine besten Vorschläge dafür sind Shampoo und Conditioner von NYK1, hier bei Amazon erhältlich. Außerdem sind das Artègo Dream Shampoo und Kallos Lab 35 Shampoo sulfat-, silikon- und salzfrei.
Auch von Wella gibt es die Serie Elements, die auf keratinbehandeltes Haar zugeschnitten ist. Du findest sie bei folgenden Anbietern:
Das Chocococo Pure Hair Keratin Treatment, das in der Anwendung angenehmer sein soll, gibt es hier bei Amazon. Dies werde ich auf jeden Fall als Nächstes anwenden!
Viel Spaß beim Ausprobieren zuhause!
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